Ökologische Dämmstoffe

Nachhaltig dämmen- natürlich und klimafreundlich

Wer sein Haus saniert oder neu baut, der kommt nicht um Thema Dämmstoffe herum. Es gibt eine Vielzahl an ökologischen Baustoffen, die ebenso in der Fachwerksanierung oder Denkmalpflege verwendet werden und aus nachwachsenden Rohstoffen wie Baumwolle oder Hanf bestehen. Für die natürlichen Dämmmaterialien spricht in erster Linie die positive Ökobilanz. Die hier aufgeführten Dämmsysteme sind bereits in der Herstellung besonders umwelt- und klimafreundlich. Die CO2-Emissionen der meisten pflanzlichen Rohstoffe sind im direkten Vergleich, um ein Vielfaches geringer als bei mineralischen und synthetischen Materialien. So können die natürlichen Dämmstoffe teilweise kompostiert und entsorgt werden. Dazu kommt, dass diese gesundheitlich weitestgehend unbedenklich sind.

Dämmsysteme Überblick

• Zelluloseflocken-Einblasdämmung
• Holzfaserdämmplatten
• Jutedämmung
• Hanfdämmung
• Lehminnendämmung-Lehmschüttung
• Schilfrohrdämmung
• Kokusfaserdämmung
• Korkdämmung
• Flachsdämmung

  1. Zelluloseflocken-Einblasdämmung

    Mit maschinellem Einsatz sind große Flächen wirtschaftlich zu bearbeiten

    Einer der bekannten Einblasdämmstoffe, welcher heute am häufigsten verwendet wird, ist Zellulose. In Form der Zellulose-Flocken wird diese verwendet, wenn es gilt, unzugängliche oder schwer erreichbare Hohlräume wärmebrückenfrei und ohne Lücken im Dach, im Mauerwerk, im Keller oder in Zwischendecken und Decken zu dämmen. Gründe für eine große Beliebtheit der Zellulose als Einblasdämmstoff gibt es sehr viele. Die Zellulose als Dämmstoff wird aus Altpapier hergestellt – und ist jene am häufigsten genutzte ökologische Dämmung. Die Zellulose wird meistens eingeblasen und kommt als Dämmmaterial unter dem Dach und an Böden und Decken zum Einsatz. Eine Alternative hierzu ist das Feuchtesprühverfahren. Dieses eignet sich vor allem für großflächige Anwendungen.

    Optimale Wärmewirkung und Hitzeschutz

    Die Zellulose bietet eine optimale Wärmedämmwirkung sowie einen guten Hitzeschutz im Sommer. Zudem dämmt diese den Schall und kann die Feuchtigkeit im Raum regulieren. Jedoch darf die Zellulose nicht nass werden. Generell hat die Zellulose eine sehr gute Öko-Bilanz. Diese ist energiearm bei der Herstellung und als Recyclingprodukt besonders nachhaltig. Schwierig sind jedoch die chemischen Zusätze für den Bereich des Brandschutzes. Preislich kann die Zellulose mit konventionellen Stoffen wie Lehm und Holz zum Dämmen sehr gut mithalten.

    Eigenschaften und Anwendung:

    • Optimale Wärmewirkung und Hitzeschutz
    • super Schallschutz
    • keine ausdünstenden Chemikalien
    • feuchtigkeitsregulierend und dampfdiffusionsfähig
    • Zellulosseflocken eignen sich hervorragend für den Einsatz im Dachgeschoss, Geschossdecken und Zwischendecken, sowie der Holzrahmenbaueise. Besonders geeingnet für alle schlecht zugänglichen Bauteile
    • Loses Aufschütten
    • Offenes Aufblasen
    • Hohlraumfüllendes Einblasen in luftdichte Hohlräume(muss vor Feuchtigkeit geschützt werden

  2. Holzfaserdämmung

    Sehr beliebt in der Denkmalpflege und Fachwerksanierung, als Innendämmung für nachfolgende Lehmputze bestens geeignet

    Den Holzdämmstoff gibt es als Dämmplatten in verschiedenen Dicken oder als Matten, die flexibel sind oder ebenfalls als loses Material zum Zweck der Einblasdämmung. Die Wärmedämmplatten sind in unterschiedlichen Formaten erhältlich. Natürliche Bau-und Dämmstoffe wie Holzfaserdämmplatten sind sehr gefragt, nicht nur wegen ihrer sehr guten Ökobilanz und Gesundheitsverträglichkeit. Ebenso weisen sie in bauphysikalischer Hinsicht viele Vorteile auf. Kein Wunder, dass immer mehr Menschen im Denkmalgeschützen Altbau wie im Neubausektor bei der Sanierung ihrer Häuser auf ökologische Standards setzen. Besonders in der Nachbearbeitung mit unseren Lehmputzsystemen eignet sich dieser Dämmstoff besonders gut. Bei der energetischen Sanierung Ihrer Altbauimmobilie, erhalten Sie als Eigentümer, je nach Maßnahme, eine staatliche Förderung durch die KfW-Bank.

    Innen- und Außendämmung mit Holzfaserdämmplatten

    Die Holzfaserdämmplatten werden nahezu komplett aus dem Holz von Nadelbäumen wie Kiefer, Tanne oder Fichte hergestellt. Die sind besonders robust, haben einen hohen Anteil an Harz, sind preiswert und bleiben auch nach Fällarbeiten oder als Abfall im Sägewerk übrig. Dabei werden den Fasern Zusatzstoffe untergemischt, welche für verschiedene Eigenschaften der Dämmung sorgen. Diese optimierten Dämmstoffe können dann als sogenannte Putzträgerplatte für die Dämmung von Fassaden in Wärmeverbundsystemen (WDVS) zur Anwendung kommen. Weil die Platten diffusionsoffen sind, können diese als Innendämmung für ein optimales Raumklima sorgen.

    Eigenschaften und Anwendung:

    • gute Schallschutzwirkung
    • spürbare Wärmespeicherfähigkeit und feuchteregulierende Wirkung, gerade in den Sommer-und Wintermonaten ein wichtiger Faktor
    • Brandschutzklasse B2 – normal entflammbar
    • unterschiedliche Formate: starre, druckbelastbare- und flexible Dämmplattensysteme
    • Holzfaserdämmplatten können in der Zwischensparren- oder Aufdachdämmung im Dachbodenbereich in unterschiedlichsten Formaten eingesetzt werden
    • Wanddämmung im Trockenbau und zur Wärmedämmung und Trittschalldämmung von Decken
    • Holzfaserdämmplatten können leicht bearbeitet werden
    • Für nachfolgende Lehm- und Kalkputze ein geeignete Putzträger
    • Für Lehmwandheizungen der ideale Untergrund
    • Vom Denkmalamt empfohlen

  3. Jutedämmung

    Ökologisches Dämmen mit Naturfasern aus Jute

    Jute gehört auf der ganzen Welt zu den bedeutendsten Naturfasern. Die Nutzung als Isoliermaterial ist allerdings neu. Jute weist im Bereich der Baubiologie als natürlicher Dämmstoff sehr gute Eigenschaften bei der Isolierung gegen Hitze und Kälte auf. Bislang wurde diese Pflanzenfaser meistens als Rohstoff für Jutesäcke genutzt. Als Dämmung zeigt sich Jute IM Gegensatz zu anderen Dämmstoffen im Preis besonders günstig.
    Der Jutedämmstoff ist kein Dämmstoff mit begrenzter Rohstoffverfügbarkeit. In Zukunft wird es diesen Rohstoff ausreichend geben. Die Weltproduktion der Fasern beträgt jedes Jahr etwa zwei und drei Millionen Tonnen. Jedes Jahr können einige 100.000 Kubikmeter des Dämmstoffes hergestellt werden.

    Ein großer Vorteil der Jutedämmung ist die Nachhaltigkeit und die sehr leichte Verarbeitung

    Bei dem Jutewerkstoff handelt es sich um die pflanzliche Faser der Corchoruspflanze. Diese Naturfaser befindet sich zwischen dem Stängel und der Rinde der Pflanze. Dies ist der Bast.
    Durch ein besonderes Verfahren, dem Rösten, kann die Naturfaser herausgelöst werden. Üblich ist hierbei die Wasserröste, bei welcher die Pflanzen für einige Tage in Wasser eingelegt werden. Bedingt durch das anschließende Schwingen und Brechen werden die jeweiligen Bestandteile der Pflanze voneinander getrennt. Das Hauptanbaugebiet der Corchorus-Pflanzen befindet sich in Bangladesch und Indien.

    Eigenschaften und Anwendung:

    • Hervorragende Verarbeitungsmöglichkeiten-leichtes Einpassen und Zuschneiden!
    • schnell nachwachsende Naturdämmstoff, schadstofffrei, gesundheitlich unbedenklich und biologisch abbaubar
    • Jute ist als Dämmmaterial resistent gegen Schimmel und für Insekten und Nager keine bedeutsame Nahrungsquelle
    • flexiblen Matten für die Dachdämmung, Aufsparren-, Untersparren- oder Zwischensparrendämmung, Holzbalkendecken, Außen- und Innenwände in Holzbauweise oder die Außendämmung von Wänden mit Hinterlüftung
    • Die Jutefaser nimmt Feuchtigkeit gut auf und gibt diese bei Bedarf wieder ab und sorgt somit für ein gesundes Raumklima
    • Bestens geeignet bei sommerlichen Hitzeschutz und Wärmeschutz
    • Günstigste Alternative zu konventionellen Dämmstoffen
    • Für Sanierungsarbeiten in der Denkmalpflege geeignet

  4. Hanfdämmung

    Eine Revolution in der ökologischen Wärmedämmtechnik

    Dass eine Dämmung mit Hanf heutzutage nicht zu den führenden Dämmstoffen gehört, hat politische und wirtschaftliche Gründe. Durch die berauschende Wirkungsweise einiger Hanfarten verhängten viele Länder in erster Linie im zwanzigsten Jahrhundert ein grundsätzliches Anbauverbot. Zugleich traten synthetische Kunststoffe und Kunstfasern den Siegeszug an.

    Hanf: Diffusionsoffen und Schimmelresistenz

    Die Hanfpflanze ist generell sehr diffusionsoffen und besitzt die höchste Schimmelresistenzgruppe. Außerdem dämmt sie auch gut und hat eine Wärmeleitfähigkeit in Höhe von 0,043 W/mK. Im Sommer hält der Hanf aufgrund der Wärmespeicherfähigkeit das Haus angenehm kühl – in einer Studie des Fraunhofer Institut für Bauphysik hat die Pflanze hierbei ein besonders gutes Ergebnis beim Hitzeschutz im Sommer erzielt.
    Alle Varianten des ThermoHanfes sind in den Stärken von 30 bis 220 Millimetern und unterschiedlichen Breiten erhältlich. Ab einer bestimmten Menge sind zugleich aufpreisfreie Sondermaße für den Bauherren möglich, was beispielsweise beim Einbau zwischen Dachsparren besonders bequem ist.

    Gesundes Wohnraumklima mit Hanfdämmung

    Bei jener Dämmungsart ist Schimmel recht selten möglich. Die offenen Poren der Hanffasern sind generell in der Lage, die Feuchtigkeit aufzunehmen und sie beim Trocknen abzugeben. Da der Hanf in vielen Dämmstoffaufbereitungen weiteren Materialien beigemischt wird, kann jedoch die Unempfindlichkeit geringer werden. Einfluss nimmt hierbei zugleich die Belüftung. Die Dämmung mit Hanf ohne eine Dampfsperre ist gänzlich atmungsfähig und reguliert das Klima im Raum. Unbehandelte Stoffe können die Bestimmungen und Anforderungen und Anforderungen zum Brandverhalten in Gebäuden nicht erfüllen. Den nötigen Brandschutz stellt das Imprägnieren dieses Rohstoffes mit Soda oder Borsalz sicher. Dabei wird das Niveau der Baustoffklasse B2 erreicht. Solche Baustoffe mit jener Klassifizierung dürfen als Dämmung an und in Gebäuden montiert werden.

    Eigenschaften und Anwendung:

    • Eine Hanf-Dämmung kann in der Zwischensparrendämmung oder Untersparrendämmung eingesetzt werden
    • zur Wanddämmung im Trockenbau und zur Wärme-und Trittschalldämmung von Decken
    • Stopfhanf dient der Auskleidung von Rissen und kleineren Hohlräumen z.B. bei Fenstern und Balkenanschlüssen
    • Als Mattenware in allen Stärken und als Rollenware in bestimmten Stärken erhältlich
    • Widerstandsfähig gegen Schimmel und Schädlinge
    • Unbehandelter Hanf ist recyclebar
    • gute Wärmedämmung und Schallisolierung

  5. Lehminnendämmung - Lehmschüttung

    Alles aus einem Guss: Wärme- und Schalschutz auf ökologischer Lehmbasis

    Die Vorteile des Lehms sind in der optimalen Wärmespeicherfähigkeit zu finden, seiner guten Schalldämpfungseigenschaft sowie der Befähigung der Feuchteregulierung. Jene Vorteile hat der Werkstoff vor allem wegen des hohen Gewichts, was diesen als Dämmstoff unbrauchbar macht.
    Generell gibt jedoch eine Reihe von Dämmaufbauten, bei welchen der Lehm eine wichtige Rolle spielt. Die hohe Fähigkeit der Feuchteregulierung macht den Werkstoff vor allem bei Innendämmaufbauten besonders interessant, bei welchen es sonst besonders leicht zu Feuchteproblemen im Alt-und Neubau kommen kann.

    Strohlehm im Fachwerk

    Eine der ältesten Dämmungen ist jene mit feuchten Mischungen aus Leichtlehm. Dabei dient Lehm als Bindemittel für organische oder mineralisch wirkende Leichtzuschläge. Bereits in der Vergangenheit wurden solche Mischungen als Füllmaterial zwischen dem Ständerwerk verwendet. Dabei wurde der Leichtlehme als füllendes Material zwischen der Konstruktion aus Holz verarbeitet und als Dämmung an der Innenseite im Fachwerkhaus eingesetzt.
    Als Zuschlagstoff finden im Lehmbau oftmals Stroh, Hanfschäben, Holzspäne, Korkschrot sowie Blähton Anwendung.

    Eigenschaften und Verwendung:

    • Problemlose Entsorgung und Wiederverwertung der Füllstoffe
    • Keine unangenehmen Geruchsausdünstungen
    • Wandstabilisierendes Herstellen von Wandschalen
    • Lattenkonstruktionen der gewählten Dämmschichtstärke individuell herstellen
    • Leichtes Auffüllen von schlecht zugänglichen Hohlräumen
    • Sehr gute Verarbeitung und umweltschonendes Bauverfahren
    • Füllgut kann auch direkt angeliefert werden oder an der Baustelle gemischt werden
    • Dämmen und Verputzen mit einem Baustoff
    • Sehr gutes Raumklima durch feuchteausgleichendes Sorptionsverhalten bei Lehmputzen

  6. Schilfrohrdämmung

    Natürliche Baustoffe- die ökologische Dämmalternative aus Schilf

    Die Dämmung mit Schilf ist die optimale und ökologische Alternative zu gebräuchlichen Dämmstoffen, da die Dämmplatten aus Schilf über sehr gute Isoliereigenschaften verfügen und gleichzeitig der Schilf ein regenerativer und schnell nachwachsender Rohstoff ist. Nicht ohne Grund wird der Rohstoff bereits seit Jahrtausenden als Isolierung und Dachbedeckung verwendet. Die Schilfdämmung lässt sich vielseitig nutzen, ob nun als Innen-, Außen-, Decken-, Bodendämmung oder als Dachdämmung.

    Lehm- und Kalkputze unterstützen die positiven Dämmeigenschaften von Schilfroh

    Das Schilf wird generell manuell und ohne Zusätze zu Dämmungen verarbeitet und dünstet deshalb keine Schadstoffe aus. So wird die Schilfdämmung am besten mit Kalk- oder Lehmputz verarbeitet, was sich regulierend auf die Feuchte auswirkt und auf diese Weise ein angenehmes Raumklima schaffen kann. Außerdem lassen sich Dämmplatten aus Schilf sehr gut mit der Wandheizung verbinden, womit das Wohlgefühl der Anwohner gesteigert werden kann. Damit schafft eine Dämmung mit Schilf nicht nur ein gesundes Klima im Raum, sondern der Besitzer spart zugleich Heizkosten und schont damit die Umwelt.

    Für bauliche Zwecke auch im Alt- und Neubausektor einsetzbar

    Schilf ist eine Süßgräserart, welche in unterschiedlichen Arten auf der Welt vorkommt. In der Hauptwachstumszeit kann diese Sumpfpflanze an einem Tag etwa 3 Zentimeter wachsen und erreicht eine Höhe bis zu 4 Metern in Europa. Wegen des Wurzelkriechverhaltens ist die Pflanze ein angreifender Verlandungspionier, der unter Umständen die übrige Vegetation gänzlich verdrängt. Jenes Verhalten kann allerdings durch Beschnitt und die passende Pflege reguliert werden. Der Schilf wird schon seit der Frühsteinzeit für bauliche Zwecke verwendet, als Unterkonstruktion oder als Dachdeckung in historischen sowie modernen Gebäuden.

    Eigenschaften und Verwendung:

    • Bester Hitze- und Kälteschutz mit guten Dämmwerten
    • Sehr gutes Raumklima durch feuchteausgleichendes Verhalten
    • Unkomplizierter schneller Einbau
    • Frei von gesundheitsgefährdenden Inhaltsstoffen
    • Hautverträglich (kein Jucken und Kratzen), unbedenklich für Atemwege
    • Kein Schimmelpilzbefall
    • Kein Schädlingsfraß (keine Nährstoffe wie Proteine oder Stärke enthalten)
    • Problemlose Entsorgung und Wiederverwertung
    • Keine unangenehmen Geruchsausdünstungen
    • Geeignet für Lehmwandheizungen
    • denkmalgerechte Lösung im Fachwerkbau

  7. Kokosfaser-Dämmung

    Sehr gute Schall- und Wärmedämmungs-
    eigenschaften von Außenwänden

    Die Kokosfaser ist eine sehr elastische, leichte und zugleich sehr bruchfeste Faser und wird aus der Hülle der Kokosnuss hergestellt. Diese ist innen hohl, worauf die hohe Schall- und Wärmedämmungseigenschaft beruht. Die Kokosfasern werden zu flexiblen Dämmatten und Vliesen unterschiedlicher Dicke hergestellt.
    Der Dämmstoff der Kokosfaser besitzt sehr gute Schall- und Wärmedämmungseigenschaften auf. Durch die Gerbstoffe besitzt die Faser eine hohe Beständigkeit vor dem Verfaulen und ist recht widerstandsfähig gegenüber der Nässe.
    Dämmende Stoffe aus Kokosfasern sind generell sehr diffusionsoffen und wirken regulierend auf die Feuchte. Für das Erreichen der Brandschutzgruppe B2- normal entflammbar – ist ein Zusatz von Ammoniumsulfat oder Borsalzen nötig.
    Weil die Kokosfaser aus Übersee nach Europa transportiert werden müssen, kann der weite Weg die Ökolbilanz des Dämmstoffs belasten. Die optimale Verfügbarkeit der heimischen Dämmstoffe auf pflanzlicher Basis, wie zum Beispiel die Hanf- und die Flachsdämmung haben dazu geführt, dass kaum noch Stoffe zu Dämmen aus Kokosfaser im Handel angeboten werden.

    Eigenschaften und Anwendung:

    • sehr gute Wärme- und Schalldämmungseigenschaften
    • Durch pflanzeneigene Gerbstoffe besitzt die Kokosfaser eine hohe Beständigkeit vor dem Verrotten und ist relativ widerstandsfähig gegenüber Nässe.
    • Dämmstoffe aus Kokosfasern sind diffusionsoffen und wirken feutigkeitsregulierend
    • Brandschutzklasse B2- normal
    • Wärme- und Schalldämmung einsetzbar
    • Stopfwolle zum Auskleiden von Restflächen, zur Wanddämmung im Leichtbau oder zur Trittschalldämmung und Hohlraumdämmung von Decken
    • hohe Strapazierfähigkeit und Unempfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit, geeignet für feuchtigkeitsempfindliche Bereiche wie z.B. unter Estrichen, Keller- und Außenwandisolierungen und Dämmungen zwischen zweischaligem Mauerwerk
    • geeignete Innendämmung im Lehmbau in der Fachwerkrestaurierung

  8. Korkdämmung

    Wärmebrücken im Altbau vermeiden mit Kork. Kork ist ein natürlicher Schall- und Dämmstoff und vielseitig einsetzbar

    Die Korkdämmung ist ein sehr gutes Produkt, das zum Beispiel baubiologisch in Fußbodenbelägen genutzt werden kann. Der Dämmstoff kann auch zur Isolierung von Mauern, Wänden, Decken und Dächern genutzt werden. Die Korkdämmung gibt es in unterschiedlichen Formen, wie zum Beispiel Korkplatten, Korkgranulat, gebranntes Korkgranulat und Korkrollen. Als loses Granulat ist dies ein optimaler Dämmstoff, der zum Beispiel in einer Zwischendecke eingesetzt werden kann. Für eine Nutzung im Hohlraum ist es weniger gut geeignet, da es sehr feucht wird. Aus diesem Grund ist gebranntes Korkgranulat im Handel erhältlich. Das expandierte Korkgranulat hat eine thermische und zugleich eine akustische Wirkung.

    Korkdämmung in der Entstehungsphase

    Der Kork entsteht im Zusammenhang mit einem natürlichen Prozess, der Akkrustierung. Um aus der Rinde den Press- oder Backkork herzustellen, wird diese direkt nach dem Erntevorgang geschrotet. Wenn der Korkschrot mit Wasserdampf bearbeitet wird, sodass sich das Volumen vergrößert, ist das Endprodukt der Backkork.
    Der Presskork dagegen entsteht, wenn die Rinde des Korks zu Granulat gemahlen wird. Im Anschluss wird der Masse ein Bindemittel zugeführt. Die ausgehärtete Masse wird danach zu Platten gesägt. Die Produktion von Backkork ist üblicher als jene von Presskork, da letzterer meistens als Bodenbelag genutzt wird. Zur Dämmung wird daher meistens Backkork eingesetzt.

    Eigenschaften und Verwendung:

    • wärme- und schallisolierend, verschleißfest, schwer brennbar und unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit
    • Als Dämmplatte lässt sich Kork in der Zwischensparren- und Aufsparrendämmung von Dächern, zur Dämmung von Decken und als Trittschalldämmung verarbeiten
    • Druckbelastbarkeit: geeignet zur Dämmung unter Estrich
    • Korkschrot eignet sich für jede Form der Hohlraumdämmung (Wand, Decke, Dach) und als Leichtzuschlag z.B. zu Lehm
    • als Dämmstoff findet Kork, als besonders vielseitig einsetzbarer Fußbodenbelag, Verwendung

  9. Flachs-Dämmung

    Natürlich Dämmstoff für nachhaltiges Bauen

    Um dämmende Platten aus Flachs herzustellen, werden aus der Pflanze die Kurzfasern und die Stängel gewonnen. Danach wird das Material zu einem Vlies verarbeitet. Normalerweise werden in diesem Schritt Stärke- oder Polyesterfasern hinzugegeben, welche dem Produkt mehr Festigkeit geben. Zudem werden den Matten unterschiedliche Salze hinzugefügt, welche als Brandschutzmittel auftreten.
    Die älteste Flachsverarbeitung in Mitteleuropa liegt etwa 28.000 Jahre zurück. Einst wurde Flachs vor allem für die Fertigung von Kleidung genutzt. Als im 18. Jahrhundert viele Dörfer niedergebrannt waren, wurden die ersten Aufgaben zum Umgang mit Flachs herausgebracht. Heute ist Flachs in erster Linie als umweltfreundlicher Dämmstoff bekannt.

    Eigenschaften und Verwendung:

    • feuchteregulierende Eigenschaften der Flachsfaser, der Dämmstoff eignet sich besonders für eine diffusionsoffene Bauweise
    • sehr gute raumklimatische Bedingungen und gute wärmedämmende Eigenschaften
    • Als Dämmplatte lässt sich Flachs sehr leicht verarbeiten und eignet sich besonders zur Zwischensparrendämmung und Untersparrendämmung von Dächern, zur Ausfachung von Ständer- und Balkenkonstruktionen
    • Außen -und Innendämmung von Außenwänden
    • Durch die feuchteregulierende Eigenschaft ist Flachs vor allem bei der Altbau-und Fachwerksanierung interessant
    • Historische Anstriche: Die Samen der Flachspflanze werden zur Gewinnung von Leinöl genutzt, ein Hauptbestandteil vieler Öle zur natürlichen Holzbehandlung